Zur Geschichte des Schulhauses in Bad Häring
Durch den Bergbau (Kohleabbau und Zementindustrie) stiegen die Bevölkerungszahlen um das Jahr 1900 beständig, sodass der Unterricht in drei verschiedenen Gebäuden erteilt werden musste, wobei das Mesnerhaus das bekannte „alte Schulhaus“ war – heute steht dort die Raika.
Dieser Platzmangel war einer der ausschlaggebenden Gründe, weshalb man sich zum Schulhaus-Neubau entschloss. Nach einjähriger Bauzeit wurde am 20. September 1909 die Kaiser-Franz-Josef-Jubiläumsschule – in Erinnerung an das 60-jährige Regierungsjubiläum des Kaisers eingeweiht. Von Anfang an war das neue Schulhaus nicht nur als Schulhaus geplant, sondern es waren auch eine Gemeindestube und ein Sitzungssaal vorgesehen, später auch ein Raika-Kassaraum. Der Kindergarten war untergebracht und drei Klassen, ferner Lehrerwohnungen. Der Unterricht im alten Schul-Mesner-Haus blieb aufrecht.
Erinnerungen an die Kaiserzeit findet man heute am Schulhaus keine mehr. Nachdem man die ärgsten Kriegsschäden behoben hatte und sich in Häring der politische Wechsel Anfang der 1920er Jahre gefestigt hatte, schien es angebracht, die unzeitgemäßen Gestaltungselemente beim Schulhaus zu verändern. Als Erstes erfolgte die Neufärbelung, wobei der Schulname übermalt wurde. Und danach wurden die Statuen von Kaiser und Papst entfernt.
Ein erste Umgestaltung in seiner Funktion erfuhr das Schulgebäude nach dem 2. Weltkrieg: Als Anfang der 1950er Jahre das Gemeindeamt und das Raika-Lagerhaus errichtet wurden, gewann die VS die entsprechenden Räume als Lehrmittelzimmer, Konferenzzimmer und Direktion. Ferner wurden im 2. Stock zwei Wohnungen aufgelassen und zu zwei Schulklassen umgestaltet. Die Trockenaborte wurden durch Spülklosetts ersetzt.
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